Nicht verpflichtendes Fasten ist gültig, wenn die Absicht während des Tages gefasst wird, egal ob es vor oder nach dem Mittag ist.
So ging er (der Autor) dazu über, über die Absicht und das nicht-obligatorische Fasten zu sprechen, weil es anders ist als die Absicht für das obligatorische Fasten. Jemand wachte auf, er aß nicht, er trank nicht, er hatte keine sexuelle Beziehung mit seiner Frau. Es ist 3 Uhr nachmittags. Er sagt: “Weißt du was? Es ist Winter. Maghrib ist gegen 5 Uhr.” Er sagt: “Ich habe nichts getan, was mein Fasten bricht, lass mich das ändern, um Allahs Willen.” Er kann das machen, er kann seine Absicht verändern, das ist beim Nafil-Fasten erlaubt.
Nun, der Beweis dafür ist der Hadīth des Gesandten sallāllāhu ‘alayhi wa sallam als er zu ‘Ā’ishah radiAllāhu ‘anha ging und sagte: “Hast du etwas zu Essen?”Sie sagte: “Nein.” Er sagte: “Dann faste ich.” Das ist das Schlüsselwort. Sunan Ibn Majah 1701 (aus dem Englischen)
فَإِنِّي صَائِمٌ ('Fa innī sā'imun) “Dann faste ich” bedeutet - von diesem Begriff فَإِنِّي صَائِمٌ ('Fa innī sā'imun), - er begann das Fasten während des Tages, genau da. Er begann genau an diesem Tag das Fasten. Genau zu diesem Zeitpunkt.
فَإِنِّي ('Fa innī) Die Bedeutung - vorher gab es das nicht. Und das ist die Meinung von Imām Ahmad, Ash-Shāfi’ī, Abū Hanīfah, dass wenn man zu Beginn des Tages nichts getan hat, was das Fasten bricht, man seine Absicht zum Fasten als Anbetung zu Allah subhānahū wa taʿālā ändern kann.
Die zweite Meinung ist die von Imām Mālik, der sagte, dass man die Absicht in der Nacht zuvor haben muss, genau wie das obligatorische, ein fard, ein wajib Fasten. Er sagte: “Der Beweis dafür ist der Hadīth, er ist eindeutig: ‘Kein Fasten wird von demjenigen akzeptiert, der in der Nacht vorher nicht die Absicht gefasst hat.’” Er sagte: “Der Hadīth ist diesbezüglich eindeutig.” Er sagte: “Er ist nicht nur klar, er ist allgemein, er ist breit gefächert.” Es gilt für fard und sunnah. Du musst also die Absicht für fard und sunnah haben, in der Nacht vorher. Aber der Hadīth von ‘Ā’ishah, derjenige, der sagt:” فإني صائم - Dann faste ich”, dieser ist spezifisch. Wenn wir den Hadīth haben, der erscheint, wenn man diese beiden Ahādīth zusammen nimmt, (dann) können sie widersprüchlich zueinander erscheinen. Nun, wir können sie kombinieren. Wenn es eine Möglichkeit gibt, zu kombinieren, dann kombinieren wir. Also nehmen wir den (Hādīth) von Imām Mālik: “Kein Fasten wird von demjenigen akzeptiert, der in der Nacht vorher nicht die Absicht gemacht hat.” Wir nehmen diesen Hādīth, damit wir zwischen diesen beiden das obligatorische Fasten kombinieren können. Die Handlung des Gesandten sallāllāhu ‘alayhi wa sallam ist diesbezüglich eindeutig.
Der Hādīth فَإِنِّي صَائِمٌ ('Fa innī sā'imun), derjenige, den er ‘Ā’ishah sagte, das ist für ein nicht-obligatorisches Fasten.
Einige ‘Ulamā sagten - es gibt drei Meinungen: فإني صائم, der Gesandte Allahs sagte es im sprachlichen Sinne, im übertragenen Sinne, nicht im Sinne der Anbetung. Bedeutet, wenn sie nichts zu Essen hatte, sagte er: “Dann faste ich”, aber nicht im Sinne der Anbetung. Er meinte damit: “Ich esse und trinke nicht, wohl für den Rest des Tages.” Die Antwort darauf ist, wenn der Gesandte sallāllāhu ‘alayhi wa sallam spricht, wird es in der Shar’ī-Definition, im Shar’ī-Kontext verstanden. Wir nehmen es im Shar’ī-Kontext, nicht im bildlichen, sprachlichen Kontext. Wenn es keine Shar’ī-Bedeutung gibt, dann können wir uns auf die sprachliche, bildliche Bedeutung des Wortes beziehen, aber wenn es eine Shar’ī-Bedeutung gibt und der Gesandte sallāllāhu ‘alayhi wa sallam es gesagt hat, verwenden wir die Shar’ī-Definition. Bekommt eine Person die volle Belohnung für den ganzen Tag oder ab dem Punkt, an dem sie sich zum Fasten entschlossen hat? Dazu gibt es zwei Meinungen:
Einige ‘Ulamā sagen, dass man die volle Belohnung für den ganzen Tag erhält und die Begründung dafür ist, dass Fasten eine einzelne Anbetung ist. Für jeden Tag ist es eine Anbetung. Es kann nicht gebrochen werden, also erhält man die Belohnung für den ganzen Tag.
Eine andere Gruppe von ‘Ulamā sagt: “Er bekommt nur die Belohnung von dem Punkt an, an dem er die Absicht gefasst hat, bis zum Ende des Tages. Bis zum Sonnenuntergang.”
Das (die 2.) ist wahrscheinlich die korrekteste der beiden Meinungen, sie wird durch die Bedeutung des Hadīths sehr unterstützt:
إِنَّمَا الْأَعْمَالُ بِالنِّيَّاتِ وَإِنَّمَا لِكُلِّ امْرِئٍ مَا نَوَى (Innamā al-'a'mālu bi-n-niyāti wa-'innamā likulli 'imrin mā nawā) Die Taten werden nach den Absichten beurteilt, und ein Mensch wird nur das bekommen, was er beabsichtigt.
وَإِنَّمَا لِكُلِّ امْرِئٍ مَا نَوَى (wa-innamā likulli 'imrin mā nawā) Anmerkung: Du musst bedenken, dass du zu irgendeinem Zeitpunkt des Tages ein Nafil-Fasten beabsichtigen kannst. Du darfst (nur) vorher nichts gegessen und nichts getrunken oder eine (intime) Beziehung mit deiner Frau haben. Das darfst du vorher nicht tun. Wenn du das getan hast, kannst du deine Absicht nicht ändern, weil du etwas getan hast, was dein Fasten ungültig macht. Du kannst deine Absicht nicht ändern. Es geht nur für Menschen, die an dem Tag, an dem sie das Fasten begonnen haben, nichts gegessen oder getrunken haben oder keine sexuelle Beziehung mit ihren Frauen hatten oder irgendetwas getan haben, was das Fasten bricht.