Die Wichtigkeit eines guten Charakters Shaykh Mūsā Abdullāh Jibrīl
Ein Mann der Ansār (radiAllāhu ‘anhu) fragte den Gesandten Allāhs (sallāllāhu ‘alayhi wa sallam): “Welcher Gläubige ist der Beste?” Er (sallāllāhu ‘alayhi wa sallam) sagte: “Derjenige mit dem besten Charakter und Benehmen.” Sahīh al-Bukhārī 3559 (aus dem Englischen) Dann fragte er: “Wer ist der Weiseste?" Der Gesandte Allāhs (sallāllāhu ‘alayhi wa sallam) antwortete: “Derjenige, der häufig dem Tod gedenkt.” Sunan ibn Mājah 4259 (aus dem Englischen) Es gibt eine Menge Ahādīth über die Wichtigkeit eines guten Charakters, Benehmens und über das Gedenken der Sterblichkeit und der zeitlichen Begrenztheit dieses Lebens.
Er (sallāllāhu ‘alayhi wa sallam) sagte: “Gedenkt häufig dem Zerstörer der Freuden", also dem Tod. Sunan ibn Mājah 4258 (aus dem Englischen)
Wenn der Mensch stirbt, wird alles von ihm erfasst. Er nimmt nichts mit außer seinen Taten. Dieses Leben ist nur eine vorübergehende Phase bis zur nächsten Stufe der Existenz, d.h. dem Tag des Gerichts, der Auferstehung, dem ewigen Leben im Paradies oder dem Höllenfeuer aufgrund der Taten in diesem Leben usw.
Der Erfolg des Lebens im Jenseits (und des irdischen Lebens) liegt im ständigen Gedenken an den Tod und das Jenseits, in ständiger Reue und in der Verrichtung guter Taten und einer tugendhaften Lebensführung so wie es im Qur’ān und der Sunnah offenbart und von den Sahābah praktiziert wurde.
Allāh schaut nicht auf deinen Status, dein Vermögen, deine Abstammung usw., es ist nur eine Sache (auf die Er schaut) - deine guten Taten!
“Dem, der recht handelt - ob Mann oder Frau - und gläubig ist, werden Wir gewiss ein gutes Leben gewähren; und Wir werden gewiss solchen (Leuten) ihren Lohn nach der besten ihrer Taten bemessen."
(Sūrah An-Nahl:97)
Dieser Vers veranschaulicht den islamischen Grundsatz der Gleichheit von Mann und Frau in Bezug auf die geistige und ethische Dimension. Außerdem (verdeutlicht es) die Realität des Jenseits, in dem nichts von Nutzen sein wird, außer die Taten eines Menschen, die von Allāh, ohne Benachteiligung und in der vollkommensten und gerechtesten Form, beurteilt werden. Je mehr Gutes man tut, desto besser wird das Leben sein.
"(...) Wenn ihr dankbar seid, so will Ich euch wahrlich mehr geben; seid ihr aber undankbar, dann ist Meine Strafe wahrlich streng."
(Sūrah Ibrāhīm:7)
Das "gute Leben" bezieht sich auf den süßen Wohlgeschmack des Glaubens, der den Zustand der Zufriedenheit, des Glücks und der Befriedigung sowohl im Diesseits als auch im Jenseits in sich birgt. Eine Zufriedenheit, die den Menschen dazu bringt, selbst im Angesicht von Verfolgung und Unterdrückung zu lächeln. Diese Lebenszufriedenheit, die voller Glauben und Zufriedenheit ist, hängt nicht von materiellen Gütern oder Reichtum ab, sondern vielmehr von der Ebene des Glaubens.
Was die Belohnung im Jenseits betrifft, so verspricht Allāh, die beste Belohnung auf der Grundlage der rechtschaffenen Handlungen in dieser Welt zu geben. Dies ist eine Gnade Allāhs, des Allmächtigen, da die Menschen nicht allein durch ihre Taten ins Jannah gelangen können.
Die Hingabe, der Gehorsam und die Anerkennung Allāhs sind jedoch im Islām von großer Bedeutung, da sie ein Zeichen des Glaubens sind und Hasanāt einbringen, die den Platz des Gläubigen im Jannah vergrößern. Doch ganz gleich, wie rechtschaffen ein Muslim ist oder wie viele gute Taten er vollbracht hat, letztlich ist es Allāhs Barmherzigkeit, und nur Allāhs Barmherzigkeit, die den Eintritt ins Paradies ermöglicht.
Der Gesandte Allāhs (sallāllāhu ‘alayhi wa sallam) sagte: “Keiner von euch wird allein aufgrund seiner guten Taten ins Paradies eingehen, und keiner wird aus dem Höllenfeuer gerettet werden.” Seine Gefährten fragten: “Nicht einmal du, oh Gesandter Allāhs?” Er antwortete: “Nicht einmal ich, bis Allāh mir Seine Barmherzigkeit gewährt.” Sahīh Muslim 2818a (aus dem Englischen)
Dies gehört zu den Eigenschaften Allāhs, der unendlichen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Obwohl also rechtschaffene Handlungen eine wichtige Rolle spielen und der Glaube an den islamischen Monotheismus eine Voraussetzung ist, ist es letztlich die Barmherzigkeit Allāhs, die den Eintritt ins Paradies ermöglicht.
Würde man sich von dem Zeitpunkt an, an dem man diese Welt betritt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man sie verlässt, ununterbrochen niederwerfen, wäre man nicht in der Lage, auch nur für eine der Segnungen, die Allāh ihm gewährt hat, angemessen zu danken.
Der Gesandte Allāhs sagte: “Niemand wird das Paradies allein aufgrund seiner Taten betreten. Nicht einmal ich, es sei denn, Allāh hüllt mich in seine Gnade und Barmherzigkeit ein.” Sahīh Muslim 2818a (aus dem Englischen)
Dies unterstreicht den Vorrang von Allāhs Barmherzigkeit vor menschlichen Taten. Darüber hinaus fördert es ein Gleichgewicht zwischen dem Glauben an Allāhs Barmherzigkeit und der persönlichen Verantwortung für die eigenen Handlungen